between grace and poverty ist eine Ausstellung mit 100 Werken des Fotografen Mario Marino aus den Jahren 2013 - 2023. Marinos Werk steht in einer langen Tradition der humanistischen Fotografie. Seine Bilder sind stark geprägt von Fotografen wie Henri Cartier-Bresson, Dorothea Lange und Walker Evans. Seine Straßenfotografie und seine Portraits „fotografische Psychogramme“ genannt sind keine spontanen Momentaufnahmen, sondern das Ergebnis eines intensiven und respektvollen Prozesses der Begegnung und des Vertrauens. Mario Marino sucht nicht nach der flüchtigen Geste, sondern nach der inneren Welt seiner Protagonisten. Er strebt danach, eine Verbindung zu den Menschen aufzubauen, die er porträtiert, um eine tiefere Ebene der Persönlichkeit zu enthüllen. Seine Porträts entstehen oft  auf langen Wanderungen oder in einem inszenierten Setting, in dem er sich mit den Menschen intensiv austauscht. Er nimmt sich Zeit, um die kulturellen und persönlichen Hintergründe zu verstehen, was sich in der Haltung, dem Blick und dem Ausdruck der Porträtierten widerspiegelt. Die sorgfältige Komposition und der bewusste Einsatz von Licht und Farbe tragen dazu bei, eine bestimmte Stimmung oder eine Geschichte zu erzählen. Die Psychogramme Mario Marinos zeigen den Menschen in seiner Würde, Verletzlichkeit und mit großer emotionalen Tiefe. Die Gesichter und Augen der Porträtierten sprechen Bände und erzählen die Geschichte eines ganzen Lebens, die sich in diesem einen, intimen Moment im Bild verdichtet. 

„Fotografieren bedeutet für mich, Anteil zu nehmen und die Persönlichkeit im Portrait zu verdichten, einzutauchen und mit der Situation zu verschmelzen, darum geht es mir auf meinen Reisen“. MARIO MARINO