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Mario Marino - La Bravade du Sud

Die Ausstellung „La Bravade du Sud“, zu sehen noch bis zum 31. August 2018 in der Galerie Hilaneh von Kories in Berlin, zeigt die neue Serie des österreichischen Fotografen Mario Marino. Für Furore sorgen vor allem immer wieder seine intensiven Portraitstudien, die er zuletzt zum Jahreswechsel 2016/2017 auch in der Galerie Hilaneh von Kories präsentierte. Nun war der Fotograf in Südfrankreich unterwegs und hat das traditionelle Fest des wohl berühmtesten Dorfes an der Côte d‘Azur begleitet: die legendäre Bravade von Saint-Tropez. Seine Serie ist zugleich eine Hommage an alle Teilnehmer und ein visuelles Erlebnis für den Betrachter.Pulverdampf liegt in der Luft, und immer wieder sind Trommelwirbel und das helle Spiel der Piccolo-Flöten zu hören: drei Tage ist das Leben von Saint-Tropez von Paraden und Prozessionen, von historischen Kostümen und vom großem, aber wohlorganisiertem Spektakel während der Bravade bestimmt. In jedem Jahr findet sie zwischen dem 16. und 18. Mai statt und in dieser Zeit gelingt es nur schwer, einen ruhigen Ort zwischen der Zitadelle und dem Alten Hafen zu finden.Seit dem 16. Jahrhundert besteht die Tradition der Bravade, eine Mischung aus militärischem und religiösem Fest zu Ehren der früheren Bürgermiliz und Erinnerung an das Martyrium des lokalen Schutzheiligen, des Heiligen Torpès: Der Offizier Caïus Silvius Torpetius, so sein römischer Name, schwor trotz Folter dem christlichen Glauben nicht ab und wurde auf Befehl Kaiser Neros im Mai 68 n.C. in Pisa geköpft. Das Boot mit seinen sterblichen Überresten sowie einem Hahn und einem Hund landete über den Arno und das offene Meer schließlich in Saint Tropez.Mario Marino war mit seiner Kamera mitten im Geschehen. Seine Serie meist nah fokussierter Schwarzweiß-Aufnahmen berichtet voller Neugier und Abenteuerlust von dem Fest auf der Straße. Immer wieder rücken die Gesichter der alten und ganz jungen Teilnehmer in seinen Fokus und lassen den Betrachter unmittelbar und direkt ins Geschehen eintauchen. Er zeigt die stillen Momente, aber vor allem auch die turbulenten Aspekte des Volksfestes. Die einmalige Mischung aus historischen Kostümen, sommerlicher Kulisse und energiegeladenem Straßenfest verdichtet sich in Marinos Fotografien zu einer großartigen Reportage, die nicht nur die Besucher begeistert, sondern auch die Teilnehmer ehrt.


Zuerst muß man die Geschichte hören: Seit dem 16. Jahrhundert besteht in Saint Tropez die Tradition der "Bravade", eine Mischung aus militärischem und religiösem Fest sowohl zu Ehren der früheren Bürgermiliz als auch zur Erinnerung an das Martyrium des lokalen Schutzheiligen, des Heiligen Torpès.

Der Offizier Caïus Silvius Torpetius, so sein römischer Name, schwor trotz Folter dem christlichen Glauben nicht ab und wurde auf Befehl Kaiser Neros im Mai 68 in Pisa geköpft. Ein Boot mit seinen sterblichen Überresten sowie einem Hahn und einem Hund landete - über den Arno und über das offene Meer getrieben - schließlich in Saint Tropez. Und man hatte seinen namensgebenden Lokal-Heiligen. Nur am Rande: Er wird traditionell von Ammen bei versiegender Milch, aber auch von Seefahrern in Not angerufen.

In das Getümmel der seit Jahrhunderten - genauer: zum 459. Mal - stattfindenden Bravade stürzte sich Mario Marino. Der in Tirol (Österreich) geborene Fotograf war in Südfrankreich unterwegs und hat das traditionelle Fest des wohl berühmtesten Dorfes an der Côte d‘Azur begleitet:Während der dreitägigen Bravade tragen die Figuren des Kapitäns, des Majors, die Musketiere und die Matrosen historische Uniformen und führen ihre traditionellen Riten aus: Artilleriesalven, Ständchen, die Waffenweihe sowie Prozessionen durch die Stadt.

Die Bewohner von Saint-Tropez sind stolz auf ihre Tradition, kein Wunder, denn während des Festes feiern sie nicht nur, sondern stehen selbst im Mittelpunkt. Aktiv teilnehmen dürfen nämlich nur gebürtige Tropezianer.

Der besondere Reiz der Aufnahmen: Das ganze bunte Spektakel fotografiert Mario Marino in schwarz-weiß, aus den Menschenmassen heraus fotografiert er Portraits!

Die Schau läuft in der Galerie Hilaneh von Kories, Berlin Schöneberg vom 16. Junibis zum 31. August 2018 (Belziger Straße 35, 10823 Berlin).



M A R I O  M A R I N O
P H O T O G R A P H Y

 

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